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ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 5/2016

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T E C H N I K

Vor rund 20 Jahren war die Bearbeitung

und Ästhetik von Zirkonoxid sehr einge-

schränkt. Die dentale CAD/CAM-Tech-

nologie steckte noch in den Anfängen

und auch die Rohstoffe waren nicht auf

die zahntechnische Anwendung ausge-

legt. Zudem kamen Versäumnisse der

Industrie hinsichtlich detaillierter Verar-

beitungsanleitungen. Chipping bei Ver-

blendkeramiken oder Sprünge in Gerüs-

ten gehörten zum Alltag vieler Labore.

Etliche Jahre und Erfahrungen später

sieht die Welt ganz anders aus. Zirkon­

oxid ist aus der dentalen Welt nicht

mehr wegzudenken und fester Be-

standteil in den meisten Laboren. Durch

die Verarbeitung mit moderner CAD/

CAM-Technologie sind Indikationen aus

Zirkonoxid kaum mehr Grenzen ge-

setzt. Frässtrategien in „High Definition“

erlauben präzise und detailgetreue

Kauflächen, wie sie manuell kaum bes-

ser modelliert werden können. Begriffe

wie Chipping sind nur noch selten zu

hören. Zum einen durch optimierte Ver-

arbeitungsanleitungen (anatomische

Gestaltung von Käppchen, Langzeit­

abkühlung etc.), zum anderen, weil

durch neue, hochtransluzente Rohstoffe

gänzlich auf Verblendungen verzichtet

werden kann. Die Begriffe „vollanato-

misch“ oder „monolithisch“ gewinnen

immer mehr an Bedeutung. Auch die

Entwicklung von voreingefärbten Roh-

lingen, ob monochrom oder mit Farb-

verlauf, begünstigt diesen Trend.

Hohe Nachfrage

Aufgrund der vermehrten Nachfrage

im Dentalmarkt nach monolithischen,

hochtransluzenten Restaurationen aus

Zirkonoxid, sind seitens der Anwender

diverse Faktoren zu berücksichtigen.

Einer der wichtigsten Punkte bei der

Verarbeitung von vollanatomischen

Restaurationen ist die Konditionierung

der Oberfläche nach dem Sinterpro-

zess. Die Oberflächenbeschaffenheit

hat maßgeblichen Einfluss auf das

Abrasionsverhalten zum Antagonisten

nach dem finalen Einsetzen der Res-

tauration.

Mit dem Fräsgerät Motion 2 von Amann

Girrbach kann bereits während des

Fräsprozesses eine sehr hohe Oberflä-

chengüte erreicht werden. Mit soge-

nannten HD-Strategien (High Defini-

tion, bis zu einem Fräserdurchmesser

von 0,3 mm) entstehen am Ende sehr

glatte Oberflächen und detaillierte Tex-

turen. Diese reduzieren die Nacharbeit

von Kontaktflächen auf ein Minimum.

Nach dem Fräsprozess können die

Arbeiten mit einem speziellen Set zur

Ausarbeitung von vorgesintertem

Zirkonoxid weiter individualisiert wer-

den. Spezielle Werkzeuge ermöglichen

 Zirkonoxid: Der Allrounder

unter den Materialien

Knut Miller

MATERIALIEN

Zirkonoxid ist heutzutage fester Bestandteil zahntechnischer Labore. Dank der CAD/CAM-Technologie gibt

es eine Vielzahl an Indikationen aus Zirkonoxid und die Entwicklung dieses Materials ist noch nicht am Ende. Monolithi-

sche, hochtransluzente Restaurationen aus Zirkonoxid sind derzeit stark nachgefragt auf dem Dentalmarkt. Dabei können

hochtransluzente Zirkonoxide unter ästhetischen Gesichtspunkten mittlerweile selbst mit hochästhetischen Materialien wie

Lithiumdisilikat oder Feldspatkeramiken mithalten.

Abb. 1 bis 3:

Unter-

schiedliche Nesting-

Positionen im Ceramill

Zolid FX Multilayer-

Rohling ermöglichen

individuelle Ergebnisse

bezüglich Farbintensi-

tät und Helligkeit. Pro

Blank können zwei

VITA-Farben abgedeckt

werden.

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 1